
Die direkte Hygieneprozessprüfung – Mit Sicherheit hygienisch einwandfreier Kompost
Ob Kaffeefilter, Bananenschale oder die Topfpflanze, die den Urlaubsgießdienst nicht überlebt hat: Bioabfälle stecken voller wertvoller, organischer Nährstoffe. Gesammelt in der Biotonne wird daraus in kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen, Biogas, Strom und Kompost. Somit wird die Ressource Bioabfall nachhaltig verwertet.
Der Kompost aus Bioabfall muss strenge Richtlinien erfüllen, um in der Landwirtschaft als Dünger eingesetzt werden zu dürfen. Neben Untersuchungen auf den Gehalt von Schwermetallen und Fremdstoffen, wie Kunststoff, Metall und Glas, ist auch entscheidend, ob schädliche Mikroorganismen im Kompost oder Gärrest vorhanden sind, die Menschen und Pflanzen krank machen. Bei der Verrottung im Kompostwerk oder der Vergärung in der Biogasanlage werden diese Schadorganismen durch die entstehende Hitze und das Zusammenspiel unterschiedlichster, nützlicher Mikroorganismen normalerweise sicher unschädlich gemacht. Nun ist bekanntlich Vertrauen gut, Kontrolle aber besser. Die Bioabfallverordnung schreibt deshalb eine genaue Überprüfung der hygienischen Unbedenklichkeit (Hygieneprozessprüfung) vor.

Hygienisch einwandfreier Kompost aus Bioabfall
Wer eine Kompostierungs- oder Vergärungsanlage betreibt muss sicherstellen, dass sich in den erzeugten Komposten keine für Menschen, Tiere oder Pflanzen bedenklichen Mikroorganismen befinden. Auch Unkrautsamen und austriebfähige Pflanzenteile müssen durch die biologische Behandlung sicher inaktiviert werden.
In Deutschland schreibt die Bioabfallverordnung deshalb eine genaue Prüfung des Behandlungs- bzw. Rotteprozesses vor, die einmalig nach dem Bau oder der Veränderung einer Kompostierungs- oder Vergärungsanlage durchzuführen ist.
Die Hygieneprozessprüfung im Detail
Bei der Hygieneprozessprüfung werden besonders robuste Schaderreger in Prüfkörpern an verschiedenen Stellen innerhalb einer Kompostmiete oder des Fermenters einer Vergärungsanlage platziert. Entsprechend den Vorgaben der Bioabfallverordnung wird zum Nachweis der seuchenhygienischen Unbedenklichkeit Salmonella senftenberg verwendet. Zur Überprüfung der Phytohygiene kommen im Bereich Kompost das Tabakmosaikvirus, der Erreger der Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae) und Tomatensamen zum Einsatz. Diese Testorganismen werden sicher verpackt und gut wieder auffindbar in Edelstahlgefäßen in die Kompostmiete bzw. in den Fermenter eingebracht.
Nach Abschluss des Rotteprozesses bzw. der Verweilzeit im Fermenter, werden die Proben wieder entnommen und mit biologischen Testverfahren untersucht. Wurden die Testorganismen ausreichend abgetötet bzw. inaktiviert, war der Rotteprozess hygienisch einwandfrei. Die Testphase im Labor dauert rund 8 Wochen, so dass etwa zwei Monate nach der Entnahme der Prüfbericht vorliegt. Für den erfolgreichen Abschlussbericht sind zwei bestandene Prüfgänge erforderlich, einer davon im Winter und mit einem Abstand von mindestens 3 Monaten zwischen den beiden Prüfgängen.


PLANCO-TEC − über 20 Jahre Kompetenz und Erfahrung
Als akkreditiertes Prüflabor führt PLANCO-TEC diese Prozessprüfung für Bioabfallbehandlungsanlagen durch − seit über 20 Jahren. PLANCO-TEC war in den 1990er Jahren maßgeblich an der Entwicklung dieser Methode beteiligt und hat sich auf die Durchführung der direkten Prozessprüfung gemäß Bioabfallverordnung spezialisiert. Seitdem wurden über 170 Prüfungen durchgeführt. PLANCO-TEC betreut aber nicht nur Kompostierungs- und Vergärungsanlagen in Deutschland. Insbesondere die Schweiz, Luxemburg und Schweden orientieren sich am hohen Standard der in Deutschland geltenden Rechtslage. Rund 10 Prozent der aktuell betreuten Projekte befinden sich im europäischen Ausland.
PLANCO-TEC - ihr zuverlässiger Partner
Durch den Bau einer zweiten Klimakammer haben wir unsere Kapazitäten für die parallele Auswertung der einzelnen Hygieneprozessprüfungen stark erweitert, so dass auch Ihre Hygieneprüfung zeitnah durchgeführt und ausgewertet werden kann!
Wir betreten gerne neue Pfade und testen für Sie im Rahmen der Prozessprüfung auch andere Testorganismen. Sprechen Sie uns einfach an, vieles ist möglich!
Unser Projektleiter Lucas Dülfer steht Ihnen unter der Telefonnummer 05542 9351-82 für alle Ihre Fragen zur Verfügung. Oder schicken Sie eine E-Mail an lucas.duelfer@plancotec.de.
Zusätzlich zur Prozessprüfung selbst, beraten wir Sie auch gern bei der gezielten Steuerung des Rotteprozesses auf Ihrer Anlage. Mit unserer Kompetenz und Erfahrung helfen wir Ihnen, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.